Was beeinflusst die Bauzinsen?
Die Höhe der Bauzinsen hängt von folgenden Faktoren ab:
Kapitalmarkt:
Auf dem Kapitalmarkt leihen sich die Banken Geld für die Kreditvergabe. Umso stärker die Bonität eines Landes umso niedriger sind in der Regel die Zinsen für Staatsanleihen und somit auch die Zinsen für Pfandbriefe. Da die Banken über Pfandbriefe die Baufinanzierung refinanzieren, hat dies enormen Einfluss auf die Höhe der Zinsen. Der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) hat nur indirekten Einfluss auf die Bauzinsen. Zu den Konditionen des Leitzinses können sich die Banken in Europa gegenseitig Geld leihen. Bei einem hohen Leitzins investieren die Anleger eher am Geldmarkt anstatt im Kapitalmarkt. Durch die sinkende Nachfrage nach Staatsanleihen steigen die Zinsen für Pfandbriefe und somit auch für Baufinanzierungen. Genau umgekehrt ist es bei einem niedrigen Leitzins.
Kunde:
Der Bauzins wird auch ein Stück weit durch die Bonität und persönliche Situation des Kunden beeinflusst. Dies wird u.a. beeinflusst durch die Kreditwürdigkeit (Schufa), die Sicherheit des Arbeitsplatzes, das Einkommen und das Eigenkapital des Kreditnehmers. Je schlechter die Bonität des Kunden, umso höher ist das Kreditrisiko für die Bank, was zu einem höheren Zins führt.
Finanzierung:
Die Darlehnshöhe, der Beleihungswert, das Eigenkapital, die Sollzinsbindung und die Tilgungshöhe sind die wesentlichen Einflussfaktoren für die Höhe des Zinssatzes. Der Beleihungswert ist die Summe, die eine Bank im Falle einer Zwangsversteigerung oder eines Verkaufs der Immobilie erzielen kann. Die Bank setzt diesen Wert meist etwas niedriger an, als der Marktwert tatsächlich ist. Ist der Beleihungswert bei 80 % ist der Zins höher als wenn die Beleihung nur bei 60 % liegt. Auch hier gilt, je sicherer das Geschäft für die Bank, desto niedriger ist der Zinssatz.